Der Checkout schließt den Konfigurationsprozess durch Annahme des Angebots und Übermittlung der Zahlungsinformation ab. Bei vielen Webshops wurde der Checkout, der eigentlich smooth, schnell und unproblematisch sein soll, mit immer mehr Aufgaben überfrachtet. Abhängig von der Aufgabe des Produktkonfigurators stelle ich zwei Checkout-Typen vor.
Konfigurator als Builder-Customizer
Ein Produktkonfigurator, der als Builder-Customizer eingesetzt wird, verfügt über eine kleinteilige Parameterauswahl mit vielen Parameterausprägungen, die vom User in einem längeren Prozess (teilweise mit Unterbrechungen) ausgewählt werden. Der Nutzer hat am Ende der Konfiguration sehr viel Zeit investiert und wird einen aufgepumpten Checkout-Prozess (sollte es nicht zu übertrieben sein) auch noch überstehen. Hier können dann die Standard-Checkout-Abfragen im „normalen“ Maß erfolgen, um dem Kunden nicht nur als „Website-User“ zu gewinnen (Registrierung mit Account+PW wird abgefragt), sondern ihn auch einwilligen zu lassen, spätere Marketingbespielungen zu akzeptieren (Opt-In muss hierfür explizit eingefordert werden). Die Angabe verschiedener Liefer- und Bezahloptionen runden dann den Checkout-Prozess ab, der sich schon fast wie ein eigener Konfigurator anfühlt.
Konfigurator als Attractor-Explorer
Ist der Konfigurator im Attract-Explore-Einsatz, soll aber trotzdem das konfigurierte Produkt sofort kaufbar sein (d.h. ohne Verlinkung zum Builder-Customizer-Konfigurator und dessen umfänglichen Checkout), rate ich zu einem sehr einfachen Checkout, auch bekannt als One-Click Single-Page-Checkout. Der kürzeste außerhalb von Plattformen, wie Amazon mir bekannte Checkout läuft über die von Paypal bereitgestellte Dienste und besteht aus folgenden Schritten:
- Anzeige der bestellten Produkte mit Produktbild (Thumbnail), Produktname und Preis sowie zwingend rechtlich notwendigen Links zu Belehrungen (Widerspruch etc.)
- Druck auf Button „kostenpflichtig bestellen“
- Über die Paypal-Dienste werden die Bezahlvarianten eingeblendet (hier noch ohne Eingabefelder, nur als Button)
- Paypal-Bezahlabwicklung
- SEPA-Lastschrift
- Giro-Pay
- Sofort-Bezahlug
- Debit- oder Kreditkarte
- Erst nach Auswahl einer Bezahlvariante (z.B. die Standard Paypal-Abwicklung) gibt der User sein Paypal-Passwort ein und genehmigt die Zahlung
- über einen Danke-Bildschirm wird über den abgeschlossenen Kauf informiert, eine eMail geht zeitgleich an den Kunden raus, eine SMS an den Verkäufer, das bestellte Produkt wird erzeugt und zugeschickt.
Vielleicht haben Sie es bemerkt: nirgendwo wurde Versand-Adresse oder eMail-Adresse abgefragt. Diese Infos bekommt der Händler während und nach dem Kaufabschluss von Paypal maschinell übergeben, muss diese also nicht selbst im Checkout abfragen. Hierdurch verkürzt sich der Checkout auf 1/10 der normalen Länge. Mischformen sind auch denkbar, z.B. kann die Checkbox zum Zusenden weiterer Infos auch hier angeboten werden, um sich rechtlich die Zusendung von Marketinginformationen genehmigen zu lassen.